Der Titel „Glücksritter“ ist die einzige ironische Volte des Buches. Ansonsten ist der Ton behutsam, dem Subjekt seiner Neugier zugewandt, suchend, weder anklagend noch exkulpierend. Es gibt nichts zu enthüllen, aber einiges zu entdecken. Und gerade dahin liegt die Freiheit dieser Prosa, die sich verweigert, etwas zu „zeigen“, zu „demaskieren“ oder anzuklagen. Stattdessen wird erzählt und manchmal auch heraufbeschworen. Wer Kleebergs Generation angehört, wird so manches wiedererkennen. Und einiges neu sehen. En passant gelingen unterschwellig interessante Generationenskizzen, wie man sie ähnlich beispielsweise in Kleebergs „Karlmann“-Romanen schon kennt. Ja, „Glücksritter“ ist ein wunderbares, ein zutiefst wahrhaftiges, grandioses Buch.
Lothar Struck in „Glanz und Elend“, 20.8. 2020
Hier findet ihr meine Lektüretipps
Stefan Höppner in Literaturkritik.de
Dezember 2019
Wenn sich Literatur heute vom Divan inspirieren lässt, dann nicht, um aus der Gegenwart zu fliehen, sondern um sich mit ihr auseinanderzusetzen. Dies gilt auch für Michael Kleebergs Roman Der Idiot des 21. Jahrhunderts und die Gedichtsammlung A New Divan, Read the rest of this entry »
Heimat – ein Deutscher Mythos
Vortrag, am 9. November 2018 auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung gehalten im Zukunftsmuseum von Rio de Janeiro
Das Beeindruckende an dem Roman ist die Fülle an Lebensgeschichten und berührenden Einzelschicksalen, die sich als großes Mosaik darbietet. (…) Ein reichhaltiger Roman, formal klug gebaut und inhaltlich gespeist von Poesie, Musik, Mythen und Historie. (…) Kleeberg spiegelt unsere eigene widersprüchliche Identität als Deutsche und Europäer, unsere irrsinnige Gegenwart. Helmut Haberkamm, Nürnberger Nachrichten
Dieser Roman bedient sich aller erzählerischen Register: des orientalischen Märchentons, der Legende, der mythischen Erzählung, der Parabel und des satirischen Dialogs, um vom drohenden ‘clash of cultures’ zu erzählen – und auch von den Möglichkeiten seiner Überwindung. Und er hat den Mut, den Geist der Utopie am Leben zu halten, den unsere ausgenüchterten Zeitdiagnostiker längst ad acta gelegt haben. Darmstädter Jury Buch des Monats e.V. (Michael Braun)
Ein großer west-östlicher Identitätsroman. Hans von Trotha, Deutschlandfunk Kultur
Das literarische Meisterwerk des Jahres für mich! Ein west-östlicher Divan in goethischer Prägung. Eine Sammlung von Geschichten aus Okzident und Orient, die ein gewaltiges Panorama der globalisierten Welt bilden. In einer Vielfalt von Stilen erzählt – atemberaubend. Joachim Scholl, Deutschlandfunk Kultur
[Ein] referenzpralles Wunderbuch. (…) Es geht stets darum, aus den gegenseitigen Vorurteilen die Luft herauszulassen, das Andere aus der Anonymität zu holen und damit nicht mehr ganz so leicht anfeindbar zu machen. Oliver Jungen, FAZ
Eine stilistisch und inhaltlich anregende Lektüre, die sich klug abhebt von gängigen Untergangsszenarien. Michael Hirz, Kölner Stadt-Anzeiger
Kleeberg ist ein hochintelligenter Erzähler, der virtuos mit dem Umstand spielt, dass die Literatur nicht anders kann, als sich Texte und Sprechweisen einzuverleiben. Er tut das mit offensichtlichem Vergnügen, mit Ernst und Ironie und großer Kunstfertigkeit. (…) In diesem Sinn feiert [der Roman] die Freundschaft, die Liebe und die Utopie. Davon kann es nie genug geben. Ulrich Gutmair, taz
Wuchtig und elegant (…) [Ein] anrührendes, ebenso tiefsinniges wie unterhaltsames, weltsorgendes wie menschenfreundliches Kunstwerk. Erhard Schütz, Der Tagesspiegel
Kleeberg ruft in diesem wirklich grandiosen Buch zur Differenzierung und zur unverstellten Wahrnehmung auf, und deswegen ist es ein Buch, das ich nötig finde und auf das ich, ohne es zu wissen, lange gewartet habe. Steffen Jacobs, kulturradio vom rbb
Permanent kreuzen und durchdringen sich Lebenswelten in diesem anspruchsvollen Roman, der reich ist an literarischen und philosophischen Querverweisen. Statt sie in den Kampf zu schicken, versöhnt er die Kulturen. Ute Büsing, rbb-Inforadio
Ein monumentales und dennoch leichtfüßiges Buch, ein Buch wie ein persischer Teppich. (…) Ein Werk voller Tiefgang, das gleichzeitig bestens zu unterhalten versteht. Irene Binal, ORF Ö1
Atmosphärisch dicht schreibt Kleeberg über eine von Konflikten und Kriegen erschütterte Welt. Angesichts der aufgeheizten Stimmung (…) ist dieser Roman ein eindringliches Plädoyer für mehr Freiheit und Humanität. Karoline Thaler, ORF
Literatur Michael Kleeberg webt von Clapton bis Dante alles mit ein. Man kann sein üppiges Buch kaum zu Ende lesen (…) Es gibt wohl wieder Bücher, die man nicht ausliest. Und das sind die wirklich wichtigen. Wilhelm Bartsch, der Freitag
Kleeberg liefert ein Zeugnis von den intensiven Vermischungen und Überlagerungen der Kulturkreise und unternimmt mit seinem kaleidoskopischen Erzählprinzip selbst den Versuch, diese vielen verschiedenen Stimmen und Klangfarben miteinander zu verknüpfen. Ein guter Einfall, der dem Ganzen von Anfang an eine Vielgestaltigkeit gibt. Maike Albath, Deutschlandfunk
Ein brisanter Beitrag zu dem vielstimmigen Gespräch, das unsere Gesellschaft derzeit mit sich selbst führt. Sieglinde Geisel, SRF
Das essentielle humanistische Werk des Jahres. Ein schillernder Roman über Identität, Zugehörigkeit, Dichtung, Religion, Philosophie, Musik und mythische Ursprungsgeschichte. (…) Ein ambitionierter, tollkühner, mutiger und respektvoller Roman. Eine literarische Herausforderung und ein Kandidat für zahlreiche Literaturpreise. Gérard Otremba, Sounds & Books
Was Kleeberg zusammenträgt, ergibt das Panorama einer von Konflikten, Terrorismus und Vertreibung erschütterten Welt – ein Buch, das im aufgeheizten Streit um die Abriegelung der europäischen Außengrenzen ein leuchtendes Mahnmal für Freiheit und Humanität darstellt. (…) Kleeberg ist sowohl ein Werk für den intellektuellen Spurensucher als auch für den politisch interessierten Leser gelungen. Björn Hayer, Spiegel Online
Michael Kleeberg hat einen vielschichtigen und erhellenden Roman über die Konflikte unserer Zeit geschrieben. Johannes Schröer, Domradio
Zwölf Kapitel, zwölf Geschichten ganz unterschiedlicher Natur, wir hören von Schicksalen aus dem Libanon, wir lesen über Flüchtlinge, aktuelle wie historische, es gibt einen Monolog eines deutschen Salafisten, es gibt Erinnerungen an Terroropfer. Zusammengehalten werden diese Erzählungen durch eine Art deutsches Personal, angesiedelt in Hessen. Zusammen ergibt das ein Panorama von allen derzeit im Wortsinn brennenden Problemen unserer Zeit: Krieg, Vertreibung, Flüchtlingsströme, Migration, Integration, Kultur, Versöhnung der Kulturen. Joachim Scholl, Deutschlandfunk Kultur
6. Juni, 13.Juni, 20.Juni, 27. Juni, 4. Juli, jeweils um 18 Uhr 15